Marlis Lamers
Dozentin für Mikromimik und Kommunikation in Pflege und Hospiz,
Dozentin für Palliative Care
Warum ich wurde, was ich bin.
Als aktive Landwirtin aus einer Großfamilie stammend habe ich 30 Jahre lang meine Mutter gepflegt und acht Zugehörige begleitet. Besonders mit dem Verlust der verbalen Kommunikation der Erkrankten fühlte ich mich hilflos und hatte Zweifel an meiner Intuition. Oft hatte ich ein „Bauchgefühl“ zu einer Emotion, die ich aber nicht eindeutig bezeichnen konnte. Nach einem Umbruch in meinem Leben spürte ich, dass ich mehr wahrnahm als viele Menschen in meinem Umfeld. Ich wollte lernen, die eindeutigen Signale zu erkennen und zu benennen. Das Bedürfnis meines Gegenübers zu sehen ist für mich das höchste Gut, was Pflege stimmig und wertvoll macht. Die Emotionserkennung macht beide Seiten zufriedener und lässt die Kommunikation wieder leichter werden.
Wie ich wurde, was ich bin.
• Selbständige Landwirtin
• Ambulanter Hospizdienst im Ehrenamt
• Pflege der Mutter/Eltern und weiterer Zugehöriger mehr als 30 Jahre
• Geschäftsführerin einer Biogasanlage
• Ausbildung Mimikresonanz und Kommunikation
Wie meine erste Begegnung mit Sterben und Tod für mich war und wie mich die Beschäftigung damit in meinem Leben beeinflusst
Als ich sechs Jahre alt war, starb mein Großvater und wurde zuhause aufgebahrt. Man erklärte mir nichts.
Es machte mir Angst.
Als junge Frau fürchtete ich mich vor dem Tod und begann, ehrenamtlich in einer ambulanten Hospizgruppe zu arbeiten. Durch Begleitungen, auch die in meinem Haus, viele Gespräche, Fortbildungen und Bücher gewann ich die Erkenntnis, dass Sterben eine „Geburt in die andere Richtung“ ist. Meine Angst hat sich aufgelöst und mein Herzensprojekt, die Emotionserkennung, ist daraus entstanden, wofür ich tief dankbar bin.