Lisa Stache
Heilpraktikerin und Trauerbegleiterin
Warum ich wurde, was ich bin
Der Tod hat mich schon früh beschäftigt. Als ich noch klein war, starb mein Opa und alle hielten den Tod und die Tauer von mir fern. Keiner redete mit mir darüber und die Beerdigung wurde vor mir verheimlicht, sodass ich den Tod nicht begreifen konnte. Ich war erschüttert, dass man mir als Kind den Umgang mit dem Tod nicht zutraute und man mir damit den Trauerweg so erschwerte. Letztendlich wollte meine Familie mich nur schützen- aus Unwissenheit. Dies war ein Schlüsselmoment für mich.
Es blieb bei mir die Auseinandersetzung mit dem Tod und das tiefe Bedürfnis über den Tod zu reden und ihn ins Leben zu holen.
Wie meine erste Begegnung mit Sterben und Tod für mich war und wie mich die Beschäftigung in meinem Leben beeinflusst…
Meine erste Begegnung mit dem Tod hatte ich als medizinische Präparatorin in der Pathologie. Ich habe viele Abschiednahmen vorbereitet und begleitet und es erschütterte mich immer wieder aufs Neue, zu sehen, dass die Angehörigen Berührungsängste hatten und die Abschiede sehr distanziert waren. Es sah so aus, als seien sie zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert und müssten sich erst damit auseinandersetzen. Sie waren noch gar nicht beim Verstorbenen, beim geliebten Menschen.
Zudem hatte ich die Aufgabe mich in den Krankenhäuern um die Sternenkinder zu kümmern. Hierbei wurde ich mit noch größeren Berührungsängsten konfrontiert. Das Leid der Sternenkinderfamilien wurde damals überhaupt nicht gesehen, das Thema war total tabuisiert. Das wollte ich unbedingt ändern und dieser Bereich der Trauerbewältigung wurde zu meiner Herzensangelegenheit.
Ich engagierte mich in Gesprächen mit den Frauenärzten, dass die fürchterlich formulierten Begleitpapiere für die Sternenkinder geändert wurden. Ich hielt Vorträge auf den Stationen, über Verbesserungsmöglichkeiten im Umgang mit den Sternenkindern und deren Familien. Mit der Seelsorge der Krankenhäuser organisierte ich Trauerfeiern, die es damals für Sternenkinder noch nicht gab. Wir organisierten Trauercafés für die Familien und konnten vieles mehr noch auf den Weg bringen.
Es war so interessant zu sehen, wie einfach Dinge umsetzbar sind, wenn man aufklärt. Das motiviert mich bis heute.
Wie ich wurde, was ich bin
Irgendwann wollte ich die Lücke schließen zwischen der würdevollen Betreuung von Verstorbenen und der Begleitung der Angehörigen. Ich wurde Heilpraktikerin und Trauerbegleiterin, um mich ganzheitlich kümmern zu können- insbesondere um die Sternenkinderfamilien.
Mein Anliegen ist es weiterhin, durch Aufklärung Verständnis zu schaffen, Möglichkeiten aufzuzeigen und Berührungsängste abzubauen.
So bin ich.